So langsam zeichnet sich im östlichen Pazifik eine Veränderung ab. Eine La Niña macht sich mittlerweile bemerkbar und könnte das Jahr dominieren.
Zur Jahreswende 2023/2024 trat der letzte El Niño auf. Im Januar 2024 ging der ENSO-Index wieder zurück. Doch der Index verblieb noch bis in den Juli letzten Jahres im positiven Bereich. Ab August traten die ersten negativen Werte auf. Doch sie lagen nur wenig im negativen Bereich. Nach einem so tarken El Niño wäre eine kräftige La Niña zu erwarten gewesen, die schon in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Intensität erreicht hätte.
Doch nicht immer folgt so schnell eine La Niña auf einen El Niño. 2024 ließ sie sich viel Zeit. Erst im Dezember sackte der Index auf -0,6 ab. Die Erwartungen nahmen stark zu, dass bald eine La Niña auftreten würde. Im Januar senkte sich der ENSO-Index nun auf -0,76. Damit ist ein starkes Signal da.
Eine La Niña hat sich damit herangeschlichen. Die Wahrscheinlichkeit, dass in den kommenden Monaten eine weitere Abnahme der Temperaturen im äquatorialen Bereich des östlichen Pazifiks erfolgt, nimmt damit deutlich zu. Bis Mitte des Jahres dürfte die neue La Niña mindestens wirken. Je stärker sie dabei noch tiefere Werte erreicht, desto länger kann sie erhalten bleiben.
Wie sich die Situation zur kommenden Jahreswende gestaltet, ist noch unklar. Es könnte sich wie nach dem vorherigen El Niño nur um ein leichtes Schwingen im negativen Bereich handeln oder sogar eine ausgiebige Kaltphase in dieser Meeresregion auftreten.
Mit der Verstärkung der aktuellen La Niña ist aber auch der Einfluss auf den Westpazifik klar. Denn eine Kaltphase vor der Westküste Mittel- und Südamerikas bedeutet wärmeres Wasser von Südostasien bis nach Australien und somit mehr Feuchtigkeit in der dortigen Atmosphäre. Stärkere und ergiebigere Regenfälle werden häufiger für Unwetter sorgen.